The Notwist
Dass neben Metropolen wie Berlin, Hamburg, Köln oder Frankfurt am Main auch Weilheim zu einem international beachteten popkulturellen Hotspot der Bundesrepublik werden konnte, hat die Stadt einzig und alleine einer Band zu verdanken: The Notwist.
Sie ist bis heute Dreh- und Angelpunkt einer kleinen, aber überaus viralen Szene in der oberbayerischen Kleinstadt. Von einer Band im klassischen Sinne kann dabei eigentlich gar nicht gesprochen werden, eher von einem Netzwerk oder Kollektiv, das sich um die drei Kernmitglieder Markus und Micha Acher sowie Andreas Haberl gebildet hat.
Anfangs tief im Hardcore-Punk der späten 1980er und frühen 90er verwurzelt, emanzipierten The Notwist sich früh von kleingeistigen Zuschreibungen und entwickelten das, was viele wollen, aber nur wenige schaffen: Einen eigenen Sound. Dieser wurde spätestens auf dem 1998er-Album »Shrink« erstmals dokumentiert, zur Perfektion getrieben dann vier Jahre später auf »Neon Golden«. Darauf verbanden sie melancholischen Indie Rock mit Electronica, Ambient-Klänge mit Noise Pop. Bis heute gilt das Album als Opus Magnum der Band.
Dabei hat es auch danach keineswegs an herausragenden Alben gemangelt: Erst vor drei Jahren erschien mit »Vertigo Days« ihr neuntes Studioalbum. Hätte man sich nicht längst an die hohe Qualität der Band gewöhnt, hätte es wohl ähnliche Begeisterungsstürme nach sich gezogen wie damals, im Jahr 2002.