Je schneller und hektischer die Gegenwart, so scheint es zumindest, desto langsamer und in-sich-ruhender wird die Musik des Leipziger Kontrabassisten Malo Moray. Für diese antizyklische Herangehensweise greift er neben seinem Hauptinstrument vor allem auf Electronics zurück, mitsamt derer er mal brodelnd-dronige, und mal sanft dahinfließende Ambient-Klangflächen kreiert. In manchen Momenten erweckt er damit Erinnerungen an Sunn O))), in anderen an die klanglichen Ruhequellen Brian Enos.

Gemeinsam mit dem Grammy-Preisträger Marc Urselli hat er im vergangenen Jahr das Album »Atolls« aufgenommen, im Juni dieses Jahres bereits folgte mit »Immersion/ Diversion« der Nachfolger. Es scheint also, dass die gesellschaftliche Ruhelosigkeit doch nicht ganz spurlos an Malo Moray vorbeizuzieht. 

Kürzlich gab der Kontrabassist bekannt, 2026 kein Leipzig-Konzert spielen zu wollen: Wer seinem elegischen Klangspektakel schon länger mal beiwohnen wollte, sollte im November also die Chance ergreifen • Malo Moray (db, elec) • VVK 11/8 €, AK 14/11 €

LUCA GLENZER