TELESKOPradius: Damian Dalla Torre / Weebz
Damian Dalla Torre ist in der hiesigen Jazzszene schon lange kein Unbekannter mehr. In zahllosen Formationen wie der Spielvereinigung Sued, Lobster, Coastline Paradox oder Beyond w/ Bernhardt hat er in den vergangenen Jahren von sich reden gemacht. Doch mittlerweile versteht er sich gar nicht mehr als Jazzmusiker – »jedenfalls nicht nur«, wie er im Gespräch mit der Redaktion betont.
Der Grund dafür ist sein Soloprojekt, das in der Pandemiezeit eher zufällig entstand. »Happy Floating« hieß sein Debüt aus dem Jahr 2022. In diesem Sommer folgte das Zweitwerk »I Can Feel My Dreams«. Und tatsächlich streift er den Jazz darin klangästhetisch nur noch peripher. Stattdessen ist der Sound auf den beiden Alben von einer schwerelosen Ambient-Atmosphäre geprägt. New-Age-artige Synthesizer katapultieren einen beim Hören in weit entfernte Traumsphären. Doch von seichter Unterhaltung ist seine Musik weit entfernt: Die Instrumentierung ist bei aller Dezenz komplex, 19 Musiker*innen waren allein an der Entstehung des Debüts beteiligt.
Damit gelingt Torre ein selten vollbrachtes Kunststück: Denn seine Musik eignet sich sowohl als angenehme Hintergrundmusik als auch zum audiophilen Hinhören. Letzteres sei an dieser Stelle am 08.12. im UT Connewitz unbedingt empfohlen • VVK 15 €