Jazz Po Polsku
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Polnischer Jazz entwickelte eine in Osteuropa einzigartige Breitenwirkung, stand symbolisch für Individualität und ein selbstbestimmtes Leben. Auch unter ehemaligen DDR-Bürgern galt die polnische Jazzszene als inspirierend – und dies nicht nur in musikalischer Hinsicht. Die AG Jazzmeile lädt nun zusammen mit der Stiftung Plateaux, der Filiale Leipzig des Polnischen Instituts Berlin und der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit zu einer filmisch-musikalischen Zeitreise in die Vergangenheit und in die Zukunft. Filmisch? Ja, Jazz und Film gingen in Polen seit jeher eine fruchtbare Symbiose ein. Jazzer nahmen Soundtracks auf, Regisseure drehten Filme über Musiker und diese traten mitunter in Filmen als Schauspieler auf. Gezeigt werden »Krzysztof Komeda – A soundtrack for a life« ( D 2010, dt. OF), »Ręce do góry / Hände hoch« (PL 1967/1981, OmeU) und »Mój rower / My Father’s Bike« (PL 2012, OmeU). Neben Diskussionen und Lesungen (u.a. mit Ingo Schulze und Christoph Dieckmann) stehen natürlich Konzerte im Mittelpunkt des Programms: u.a. mit dem jungen Szymon Łukowski Quintet aus der Jazzszene von Gdańsk und Bydgoszcz, mit der Fusion- und NuJazz-Formation Jazzpospolita, dem „Komeda-Erben“ Adam Pierończyk (Saxophon-Solokonzert), mit dem Quintett des Pink-Freud-Bassisten Wojtek Mazolewski, mit Brüdaer feat. Nastja, die eine von Edgar Allan Poe inspirierte Reise über den Balkan unternehmen, sowie dem Pianisten Paweł Kaczmarczyk, der sich anschickt, in die Liga eines Leszek Możdżer oder Marcin Wasilewski aufzusteigen.