28. Bundesweites Jazznachwuchfestival
Bereits seit 1992 bietet das Bundesweite Jazznachwuchsfestival jenen jungen Musiker*innen eine Bühne, deren Musik nach Zukunft trachtet, Hörgewohnheiten provoziert und der Hoffnung auf eine weiterhin vital wachsende Jazzszene Nachdruck verleiht. Jakob Maes eröffnet das dreitägige Festival mit seinem, in ungewöhnlicher Besetzung spielendem, Quintett. Die Fünf aus Leipzig und München erkunden wagemutig die Grenzen zwischen Jazz und Neuer Musik. Das JMJ Trio aus Dresden führt den Abend mit folkloristischen Motiven, modernen Beats und der Freude am Experiment weiter. Pentatrip aus Mannheim beschließen den Abend wohlig, in Erinnerungen an Sonny Rollins, schwelgend. SKlation ist am zweiten Festivalabend angesagt. Die Dresdner*innen lieben es frei und präsentieren einen starken, innovativen Trio-Sound. Bevor mit TKTRIO aus Hamburg ein dynamisches Klaviertrio aufspielt, kombiniert die aus Berlin stammende Pianistin Johanna Summer Einflüsse aus Klassik und populärer Musik, zu ihrer eigenen, improvisationsreichen Klangsprache. SiEA schillert nicht nur musikalisch – das zehnköpfige Avantgarde-Pop-Tentett, dass jede Dorfdisko in einen schicken Schuppen verwandeln könnte, besticht auch durch performative Elemente und extravagante Uniformierung. Neo Loop Jazz nennen Olicía ihre aus polyrhythmischen Dancefloor-und Elektronikelementen bestehende Musik, mit der sie summend, klirrend und dröhnend einen samtenen Punkt unter das Festival setzen. Doch Moment! Längst kein Nachwuchs mehr, sondern old’s’cool – Jazzkantine gehen in feinsten Joggern auf Zeitreise zum HipHop der 80er.
Am Eröffnungsabend mit Jakob Maes Quintett: Hannah Weiss (voc), Jakob Maes (tp), Valentin Gerhardus (p), Robin Jermer (kb), Marius Wankel (dr) • JMJ trio: Mikolaj Suchanek (p), Jonas Mielke (b), Jannik Kerkhof (dr) • Pentatrip: Jonas Jung (tb), Carl Krämer (as, ts, fl), Simon Zauels (b), Micha Jesske (dr), Tobias Altripp (p) • (4.-6.4.)