Philippos Thönes
Preise
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Der Schlagzeuger Philippos Thönes wird mit dem 25. Jazznachwuchspreis der Stadt Leipzig ausgezeichnet und eröffnet das diesjährige Festival mit der Band Church of Jupiter. Im Anschluss: Jakob Bro Trio.
Was für eine Begabung! Da trommelt einer mit der ganzen Jazzgeschichte im Rücken, zugleich verortet im Hier und Jetzt, dringlich, aktuell. Philippos Thönes folgt der Tradition afroamerikanischer Musik, und er hat begriffen, dass man dieser nur gerecht werden kann, wenn man sie auf die eigene Lebenswirklichkeit bezieht – politisch, sozial, kulturell.
Philippos Thönes, geboren in Bergisch Gladbach, kam durch seinen Vater, Musiker und Professor für Jazz-Drumset, früh mit Jazz und durch seine Mutter, Pianistin und Lehrerin, früh mit klassischer und traditionell griechischer Musik in Verbindung. Seit 2015 studierte er in Leipzig, unter anderem bei Heinrich Köbberling und Johannes Enders. Anfangs orientierte er sich als Schlagzeuger an bereits Etablierten wie Philipp Scholz, Max Stadtfeld, Eva Klesse, Philip Theurer, Jan Roth und Dominique Ehlert. Inzwischen ist Philippos Thönes selbst Teil der lebendigen Leipziger Musikszene. Im Mai dieses Jahres gab er sein Bachelorabschluss-Konzert. Am Tag des Preisträgerkonzertes, am 30. September 2021, feiert er seinen 27. Geburtstag.
Philippos Thönes wirft sich mit Elan in die Arbeit mit unterschiedlichsten Ensembles. Er vitalisiert kleine, oft alternative Spielorte und knüpft Netzwerke. Die Band Church of Jupiter bildet dabei so etwas wie das Epizentrum seiner Aktivitäten – hochenergetische Musik mit Blick auf die globalen Aspekte, Jazz an der Schnittstelle zwischen Kunst und Politik. Wie stark er seine Antennen auf Weltempfang ausgerichtet hat, demonstrierte er auch im Rahmen der diesjährigen Leipziger MusikZeit als Mitglied eines Projektes um Ulrich Hübner und Lancei Dioubate, gemeinsam mit westafrikanischen, an die Tradition der Griots anknüpfenden Musikern. Musik ist für Thönes keine akademische Angelegenheit, sondern Ausdruck von Kommunikation, Interaktion, Emotion und Spiritualität.
2021 wird der Jazznachwuchspreis der Stadt Leipzig mit Unterstützung der Marion Ermer Stiftung zum 25. Mal vergeben. Der Jury, in der ich von Anfang an Mitglied sein durfte, gehörten diesmal die Schlagzeugerin Eva Klesse, selbst ehemalige Preisträgerin, und der Posaunist Nils Wogram an. Mit dem Preis als eine flankierende Produktivkraft der Leipziger Jazzszene ist viel bewegt worden. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann, dass wir in Zukunft noch mehr weiblich gelesene Preisträgerinnen auszeichnen können. Wir hatten bisher vier von fünfundzwanzig, das ist immerhin etwas, aber zu wenig. Die Impulse können nur aus der Szene selbst kommen. Mit Eva Klesse, künftig an der Spitze der Jury, wird auch dafür ein Zeichen gesetzt.