TIP! Unter dem Titel »Faust & Helena« blickt die MusikZeit auf die griechische Jazzszene. Im ersten MusikZeit-Konzert im Telegraph steht das selbsternannte „power-electronics-power-drums-speednoise-Duo“ ddAa auf der Bühne. Wer das für gefährlich hält, liegt ganz richtig: diese Musik ist laut, schrill, dissonant, chaotisch, elektronisch, improvisiert. Der griechisch-berlinerische Komponist Anissegos bringt seine Einflüsse aus Neuer und elektronischer Musik, zeitgenössischem Jazz und dem Zusammenspiel mit Tanz- und Video-KünstlerInnen ein, der fränkisch-berlinerische Schlagzeuger Steidle seinen Background aus Soko Steidle, Klima Kalima, Der Rote Bereich u.a.
Gemeinsam mit vier der bedeutendsten Musikerinnen und Musikern der aktuellen griechischen Jazzszene gedenkt Baby Sommer in den »Songs for Kommeno« den Opfern und Nachkommen dieses griechischen Dorfes, in dem die deutsche Wehrmacht 1943 schreckliche Verbrechen begangen hat. Verschiedene musikalische Traditionen Griechenlands und das perkussive Spiel Sommers vermischen sich darin feinsinnig.
Im Konzert mit Athina Kontou & Band in der naTo geht es um die ganz persönliche Geschichte einer jungen Musikerin, die als Tochter griechischer Eltern in Frankfurt am Main geboren wurde und seitdem in zwei Ländern zuhause ist. „Griechische Musik hat für mich aber bisher immer nur in Griechenland stattgefunden“, sagt Athina Kontou, die an der HMT Leipzig studiert hat. Für die MusikZeit beschäftigt sich die Kontrabassistin nun erstmals damit, ob und wie ihre Identität als Jazzmusikerin und ihre griechischen Wurzeln zusammenhängen.