Olga Reznichenko Trio »Rhythm Dissection«
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Seit seiner Gründung im Jahr 2018 hat das Leipziger Trio um Pianistin und Komponistin Olga Reznichenko bereits für einige Furore gesorgt: Das Debüt »Somnambule« wurde von WDR 3 vor zwei Jahren etwa unter die acht besten Jazzalben des Jahres gewählt. Ein Jahr später wurde die Formation in der Kategorie »Band des Jahres« für den Deutschen Jazzpreis nominiert.
Tatsächlich erkennt man beim Hören auch ohne tiefergehendes Genre-Know-How schnell die charakteristische Note in Reznichenkos Spiel: Ausgehend von klassischen Harmonien, die auf entsprechenden Unterricht in frühen Kindheitstagen zurückgehen, spannt sie einen weiten Bogen in den Minimalismus und Modern Jazz. Intuition und Konzept stehen sich dabei nicht antagonistisch gegenüber, sondern gehen bei ihr Hand in Hand. Prägnante Figuren werden in Schleife gespielt, dann dekonstruiert, nur um sie kurz darauf in neuer Gestalt wiederaufleben zu lassen. Besonders eindrücklich ist Reznichenkos Gespür für rhythmische Verschiebungen und ungerade Metren – sie selbst sagt, 5/4 sei „ihr natürlicher Flow“. Doch wirkt ihr Spiel dabei nie künstlich oder gezwungen, sondern auf wohltuende Weise rund und ineinandergreifend, ohne sich dabei nach Außen hin zu verschließen.
An ihrer Seite hat sie mit Maximilian Stadtfeld am Schlagzeug sowie Lorenz Hugenhuber am Kontrabass zwei exzellente Mitmusiker, die es verstehen, Reznichenkos Kompositionen eine eigene Note beizufügen, ohne sie dabei zu überfrachten. Gemeinsam hat das Trio kürzlich das zweite Album »Rhythm Dissection« aufgenommen, das wie schon das Debüt beim Berliner Jazzlabel Traumton veröffentlicht wurde.