Jazzkalender #291

LET’S TALK ABOUT JAZZ…UND GERÄUSCHE
Kaum scheinen jene Tage vergangen, da sich zart grüne Blätter zu feuchtem, dunklem Laub zusammenrotteten, welches sich mit eindeutig halsbrecherischer Absicht unter unsere Füße zu werfen verstand, sehen wir uns mit anderen jahreszeitlichen Übeln konfrontiert: Tirilieren, lachen, prusten, husten, pfeifen, schweißen (der Laut besonders engagiert auftretender Läufer*innen auf  flockig aufwirbelndem Kies) –oh Stille, oh Winter – warum drängt die lichte Frühlingswelt so laut an unser Ohr?
Um aus hunderten Lauten, verwoben zu einem drahtigen Geräusch – gespeist vom Rumoren nie verklingender Motoren, plappernder Münder, dem Gurren liebestoller Tauben und dem steten Gang unserer Schritte – einzelne Spitzen emporschnellen zu lassen, die uns verzücken und an deren schneidigen Kanten wir uns in den klingenden Schwarm hineinwerfen möchten, um mit einem Tonsplitter wieder aufzutauchen, der Musik verspricht! Eine kitschige Beschreibung, keine Frage! Aber was soll’s. Der Vorfrühling hat unsere lachenden Lippen berührt und uns ein wenig entrückt. „Ich mach ein Lied aus Stille für deine müden Ohren, die so viel Lärm ertragen mussten“, singt Wencke Wollny von Karl die Große (7.3. die naTo) und beinahe möchten wir wieder in jenes Novemberlicht entschweben, dass ebenfalls zart melancholische Erwähnung findet. Nur für die kurze Dunkelheit eines Blinzelns und dann ist März! Zweimal sind wir diesen Monat mit unseren Jazzclub-Live-Konzerten auch im Werkcafé der Neuen Musik Leipzig zu Gast. Davor lässt es sich vorzüglich im Rosental  flanieren und Geräusche haschen.
Wir sind dann mal draußen!
Eure Jazzkalender-Redaktion
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