LET’S TALK ABOUT JAZZ … UnD ZUKUNFT.
Die Musik der Zukunft hatte der britische Kulturtheoretiker Mark Fisher einst verworfen: Ihm zufolge waren die Klänge der Gegenwart längst nicht mehr vorwärts-, sondern rückwärtsgewandt – ein retromanisches Konglomerat aus Versatzstücken der Vergangenheit. Doch viele haben ihm seitdem widersprochen.
Das Leipziger Festival FUTURUM macht dies nicht auf verbale, sondern auf ganz praktische Weise. Denn seit mittlerweile über 30 Jahren lädt es junge Künstler*innen ein, die Grenzen des Jazz Jahr für Jahr neu zu definieren, infrage zu stellen oder zu sprengen. Mit von der Partie sind in diesem Jahr etwa so vielversprechende Acts wie die Jazz-Punk-Formation Städtische Manieren oder die Kurkapelle Sonnendeck, die technoide Sounds mit Jazz-Versatzstücken kombiniert.
Auch die Berliner Musikerin Barbara Morgenstern vermittelt mit ihrer Musik eine vage Ahnung von der Zukunft: „Alles wird wie immer sein/ Nur die alte Welt nicht“, singt sie im Titeltrack ihres neuen Albums »In anderem Licht«. Damit setzt sie sich einmal mehr »Zwischen die Stühle« wie ein weiterer der vielen tollen Tracks darauf heißt. Am 17.04. ist die gelernte Jazzmusikerin zu Gast im UT Connewitz, wo sie mitsamt ihrer virtuosen Formation ihre kammermusikalischen, hochpoetischen Songs präsentieren wird.
Wer den aufkommenden Frühling hingegen für eine erste kleine Jahresreise nutzen möchte, dem*der seien zum Beispiel Besuche in den westfälischen Städten Hamm oder Gronau ans Herz gelegt: Beide warten im April mit Jazzfestivals inklusive teils hochkarätigem Line-Up auf. Wenn ihr es hingegen lieber ein bisschen hanseatischer mag, könnt ihr alternativ auch ein Ticket nach Bremen buchen – denn dort findet in diesem Jahr wieder die international renommierte jazzahead! statt.
Schöne Grüße aus der Zukunft,
Luca
Jazzkalender-Redaktion