Zu DDR-Zeiten nannte man sie liebevoll »Woodstock am Karpfenteich«. Doch nachdem die Jazzwerkstatt Peitz 1973 ins Leben gerufen wurde, beendeten staatliche Behörden nur neun Jahre später das bunte Treiben und verboten das Festival. Erst Jahre später, die Mauer war längst gefallen, wurde es wieder reaktiviert. Das war im Jahr 2011.

Seitdem hat die Spreewaldregion wieder ihre alljährliche Jazzwerkstatt. Damals wie heute interessiert man sich für die Avantgarde – also für Musik, die was wagt, Unerforschtes ergründet, Grenzen überschreitet und eben nicht bloß Altes wieder und wieder lau erwärmt. Mit Marie Blobel – Tochter des Gründers der Jazzwerkstatt, Ulli Blobel – hat das Festival in diesem Jahr eine neue Kuratorin gefunden, die in der Vergangenheit bereits kuratorische Erfahrung bei der jazzexzess Berlin gesammelt hat und dem Festival ein grundlegend neues Gesicht verleihen wird. Erwartet werden so vielversprechende Acts wie Being & Becoming, Ensemble Su, Hyperplexia, Filter Bubble, Daniel Erdmann – Aki Takase und viele weitere.

Erstmals wird in diesem Jahr im Rahmen des Festivals auch der Jazzpreis Brandenburg vergeben, der dazu beitragen wird, die lokale Szene in der Breite weiter zu fördern.