Jazzkalender Oktober-Jazzkalender

Aus dem Editorial der Jazzkalender-Nummer 256, die es wie immer komplett hier gibt ›››
Kennen Sie das? Sie gehen auf den Dachboden und sehen erstmal überhaupt nicht durch, zwischen all dem Zeug aus der Vergangenheit. Schließlich öffnen Sie einen alten Koffer, wühlen ein wenig darin rum, entdecken dies und das, vergessen die Zeit und alles um Sie rum. Und plötzlich merken Sie, dass Sie mit dem Koffer durch die Gegend fliegen und dass eine Jazzband dazu spielt! Und dann haben Sie sich zu allem Überfluss auch noch in die Prinzessin verliebt!
Kurz bevor wir den neuen Jazzkalender fertigstellen, vertonen LU:V und der GewandhausKinderchor im Vorabkonzert der 39. Leipziger Jazztage den Film »Der Koffer« live. Das Publikum folgt den bewegten Bildern und der bewegenden Musik – und die Vorfreude auf 10 Tage »Cinematic Jazz« steigt und steigt. Live-Vertonungen, Filmmusik-Verjazzungen, Konzerte mit Live-Visualisierungen und Kopfkino-Konzerte: Es wird ein Fest!
Michael Wollny und Eric Schaefer werden mit dem ältesten Ensemble Norwegens den Gruselklassiker »Nosferatu« vertonen, der französische Kontrabassist Renaud García-Fons die märchenhaften »Abenteuer des Prinzen Achmed«, Saxophonist Basti Wehle zwei Animationsfilme von Schwarwel. Maciej Fortuna kehrt auf die Jazztage-Bühne zurück mit einem Krzysztof-Penderecki-Projekt. Philipp Rohmer bearbeitet Ennio-Morricone-Stücke, das New Yorker Quartett Sex Mob verbindet James-Bond-Melodien mit Nino Rotas Musik für Fellini-Filme wie »8 1/2«. Der große Nils Petter Molvær bringt den Visual-Artist Tord Knudsen mit ins Schauspielhaus, auch Johanna Borchert und Omer Klein spielen mit Band und Live-Bildern. Das Künstlerkollektiv shortfilmlivemusic beschäftigt sich in seinem Filmkonzert mit Gastarbeit und Migration in der DDR. Klima Kallima entführt Aki Kaurismaeki in den Rockjazz. Großes Kino bei den Leipziger Jazztagen!

Schon mal in die innere Popcorntüte greifend: eure Jazzkalender-Redaktion
PS: Brad Mehldau haben wir nicht ins Kino eingeladen, sondern zu einem Solo-Konzert in die Thomaskirche. Denn 1000 wird man nur einmal und so jung kommen wir nicht mehr zusammen!
PPS: Nach den Jazztagen gibt es keine Atempause – im Jazzclub Live präsentieren wir Melanoia, also Dejan Terzic, Haryden Chisholm, Ronny Graupe und den frischgebackenen Mangelsdorff-Preisträger Achim Kaufmann.

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