Und den gibt es wie immer in voller Länge nur online ›››
als virtuellen Flyer zum Download hier ›››
und aus echtem Papier am Montag beim Z-Country-Paradise-Konzert bzw. ab Mittwoch in allen möglichen kulturellen und kulinarischen Orten dieser Stadt.
Hier schon mal ein Blick ins Editorial:
LET’S TALK ABOUT JAZZ, BABY
Gute Nachrichten für alle Allergiker: Es gibt diesen Monat keinen Grund draußen zu verbringen, der Konzertkalender ist mehr als voll: Wolfgang Muthspiel, Larry Grenadier und Jorge Rossy zusammen im Telegraph, ebenda mit Samo Šalamon ein weiterer Gitarrenmeister in tollem Trio (Julian Argüelles und John Hollenbeck), aus New York Bill Laurance von Snarky Puppy mit neuer Band und Metropole-Orchestra-Streichern in der naTo und: die MusikZeit, unser kleines, aber sehrsehr feines Festival im Frühling.
Seit 1991 veranstalten wir die MusikZeit jedes Jahr, als kleine Schwester der Leipziger Jazztage sozusagen. Nachdem bisher immer Musiker oder die Szenen einzelner Regionen im Mittelpunkt standen, rücken wir dieses Jahr erstmals ein Plattenlabel in den Fokus: In Darkjazz-, Ambient- und Drone-Kreisen genießt Denovali längst Legendenstatus – nicht nur dank seiner Swingfeste in Essen, Berlin und London, sondern auch wegen Künstlern wie Greg Haines, dem Hidden Orchestra oder Contemporary Noise Sextet.
Nun kommt ein Teil der Denovali-Familie also erstmals nach Leipzig. An einem einzigen Abend (auch das ist neu) präsentieren wir gleich vier tolle Acts: das Londoner Duo Piano Interrupted mit seinen dichten Klavier-Arrangements und cineastischen Klanglandschaften. Ebenfalls aus London: Poppy Ackroyd (Coverbild dieser Ausgabe). Auch ihre zarte Musik erhält eine cineastische Qualität – durch Field Recordings, die in die delikat verschachtelten Rhythmen und atmosphärisch reichen Melodien gewoben sind. Die Musik des Brasilianers Ricardo Donoso ist inspiriert von zeitgenössischer Komposition, aber auch von Drone, Techno und Noise. Beim Berliner Projekt Field Rotation fließen Flächen und Felder ineinander. Gemalt mit elektroakustischen Klangfarben entsteht dabei jedoch kein Bild, sondern „nur“ ein minimalistischer Soundtrack.
Soundtrack? Cineastisch? Fielen hier nicht gleich mehrfach Vokabeln aus dem Filmbereich? Ja, durchaus. Und weil das Filmische mittlerweile so präsent geworden ist im Jazz, wird sich die große Schwester der MusikZeit in diesem Jahr genau dieses Phänomen genauer anschauen (und vor allem anhören!). CINEMATIC JAZZ heißt es vom 1. bis 10. Oktober 2015 zu den 39. Leipziger Jazztagen. Michael Wollny wird dafür extra ein Nosferatu-Projekt initiieren, Renaud García-Fons den ältesten erhaltenen Animationsfilm vertonen, Sex Mob die Musik aus Fellini- und James-Bond-Filmen spielen. Brad Mehl… aber dazu später.
Jetzt erstmal viel Spaß mit dem neuen Jazzkalender wünscht
eure JK-Redaktion