Émile Parisien und Vincent Peirani
T ! P
Neben Konzerten mit dem Thomanerchor, dem Gewandhausorchester und ebenfalls hochkarätigen Gastensembles der Barockmusik, präsentiert das Bachfest Leipzig auch in diesem Jahr wieder interessante Jazzprojekte. Das ist natürlich kein Wunder, wenn der Kurator für »Bach – Reflections in Jazz« Bert Noglik heißt. Doch zur Sache:
In der Moritzbastei gastiert einer der Wegbereiter des originär europäischen Jazz: der schwedische Pianist Bobo Stenson, dessen sensible improvisierte Musik auf zahlreichen ECM-Alben zu hören ist. An gleicher Stelle treten auch zwei neue Stars der Jazzszene auf: der Saxophonist Émile Parisien und der Akkordeonist Vincent Peirani, in Frankreich schon mit Preisen überhäuft (u.a. mit dem begehrten »Prix Django Reinhardt«). Ebenfalls in der Moritzbastei: das ganz und gar nicht klassische radio.string.quartet mit seinen Anklängen und Bearbeitungen von Joe Zawinuls Mahavishnu Orchestra und Billie Holiday, aber auch von Franz Liszt und Radiohead.
Auf dem Markt gibt es traditionell ein anspruchsvolles Programm aus Jazz, Rock und Pop (man erinnere sich nur an den furiosen Auftritt von Francesco Tristano vor einigen Jahren). So tritt die norwegische Trompeterin Tine Thing Helseth mit ihrem Jazz-Tango-Crossover-Quintett TTHQ auf. Oder auch Trio ELF, das Techno und Drum’n’Bass in sein Konzept des akustischen Jazz-Pianotrios integriert. Gerwin Eisenhauer übersetzt dafür digitale Rhythmen und Jungle-Beats in handgemachte, blitzschnelle Trommelstock-Künste. Mit Pianist Walter Lang (u.a. Duopartner von Lee Konitz) und Bassist Sven Faller verbindet er Bassline-Grooves mit Jazzballaden-Gefühl.
Reflections in Jazz zum Bachfest (12.-21.6.) • Émile Parisien (sax) und Vincent Peirani (acc)