»Jazz aus der eurasischen Mitte« (D 2015)
Premiere des Festival-Dokumentarfilms
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Unter dem Motto »Europäisch-Amerikanische Begegnungen« lädt Ulf Herden Künstlerinnen (und eine handvoll Künstler) aus 18 Ländern zur 10. Ausgabe seines Festivals ein.
Die zentralen Konzerte im Opernhaus Halle beginnen mit der in Blues, Soul, Swing und Jazz beheimateten Sängerin Catherine Russell und ihrem Trio aus New York. Die mit Billie Holiday verglichene Grammy-Preisträgerin stellt ihr mehrfach ausgezeichnetes Erfolgsalbum »Bring It Back« vor. Gitarristin Susan Weinert und die norwegische Sängerin Torun Eriksen entfalten das nordisch-sinnliche Klanguniversum ihres Albums »Fjord«.
Die französische Gewinnerin der Sarah Vaughan International Jazz Vocal-Competition 2012 Cyrille Aimée brilliert mit einem jazzigen Stilmix aus Roma-Musik und südamerikanischer Rhythmik. Marialy Pacheco aus Kuba ist Gewinnerin des Klavierwettbewerbs beim Monteux Jazz Festival 2012. In raffiniertem, rhythmusbetontem und vielschichtigem Spiel läßt sie mit Trompeter Joo Kraus u.a. als Gast ihre heimatliche Wurzeln erkennen.
»Hello Bluebird« heißt des neue Programm von Jane Monheit, in dem die gefühlvoll interpretierende US-amerikanische Stimme Musik von Judy Garland zelebriert. Pianistin Sunna Gunnlaugs – in Island geboren, in den USA als Jazzerin emanzipiert – verkörpert in Person das Festivalmotto. Mit ihrem Trio verbindet sie brodelnden New York Groove mit skandinavischer Eleganz voller faszinierender Emotionalität.
Das Festival-Highlight ist wohl am Abschlussabend der Opernhauskonzerte das Julia Hülsmann Oktett. Julia vertont ein Projekt, in dem das gesungene Wort – eines ihrer Markenzeichen – mit den Vokalistinnen Maria Roggen (Norwegen), Aline Frazão (Angola) und Jelena Kuljic (Serbien) im Mittelpunkt steht. Besonders reizvoll ist bei dieser Uraufführung, dass in der All-women-Band die Pianistin alternierend in traditioneller Klaviertrio-Besetzung sowohl der Klassik als auch des Jazz spielt: mit Gerdur Gunnarsdottir auf der Violine und Susanne Paul auf dem Cello bzw. Eva-like mit Kruse am Kontrabass und Klesse am Schlagzeug. Den Festivalausklang bestreitet die Gruppierung SOFIA: ein Septett mit in Workshops in Köln, Zürich und Paris per Jury ausgewählten jungen Jazzerinnen, die mit wildem Konglomerat aus Jazz, Rock und Pop überzeugen.
Weitere Konzerte mit Paula Morelenbaum, Anke Helfrich, Vera Hept, Elizabeth King, Susana Sawoff, Greetje Kauffeld, Ines Reiger, Silvia Droste und Christiana Uikiza finden in Ulrichs- und Georgenkirche, Objekt 5, Kunstmuseum Moritzburg und Goethe-Theater Bad Lauchstädt statt. Bei freiem Eintritt gibt es ein Open-Air-Jazzspektakel auf der halleschen Peißnitz und zum Festivalabschluss CityJazz in Halles Innenstadt. Und das Festival geht auf Tour: Catherine Russell gastiert in Erfurt (Alter Oper) und Leipzig (Peterskirche).