Mouse on Mars
Pioneers Welcome! Exquisit elektronische Feinkost fernab des Mainstreams.
2012 ist die Stille durchbrochen und Mouse on Mars kehren mit einem triumphalen Album-Release auf Monkeytown Records wieder – „Parastrophics“, einem lebensbejahenden Album, das immer wieder für Überraschungen gut und voller Ideen, Überschwang und purer kinetischer Energie ist. Eigentlich so, als ob man die gesamte Geschichte der Popmusik auf einmal anhört – destilliert, verfeinert und kristallisiert zu einem Fluss, aus dem unweigerlich eine neue Form entsteht, voller Glitzer und faszinierenden, umgarnenden Details. Zerstäubte Fragmente aus zwei Leben, die konstant dem Aufflackern und Vergehen zuhören, winzige Schnipsel schwelgender Erinnerungen, verlockend und ungreifbar, die durch die nächste ungeduldige Idee weggewischt werden.
Trotz all dieser rastlosen Neugierde zeigt „Parastrophics“ doch auch eine unvergleichliche Stetigkeit, gerade bezüglich des Tempos. Wo vorangegangene Mouse on Mars-Veröffentlichungen fast schon frenetisch und unbändig waren, zeigt ihr neues Album auf subtile, aber überzeugende Weise, wer die Kontrolle hat. Selbst wenn das Tempo anzieht, 303s sich winden und kicken, Snares urplötzlich nach Aufmerksamkeit haschen, kommt letztendlich doch alles auf elegante Weise zu einem – nun ja, nehmen wir das Wort in den Mund – erwachsenen Mix zusammen.
„Parastrophics“ ist typisch Mouse on Mars-verspielt, aber niemals überbordet und zügellos. Es überzeugt durch verführerisches Selbstbewusstsein und zeigt, dass Mouse on Mars auch nach 6 Jahren Pause noch immer die Meister ihres Handwerks und Vorreiter elektronischer Musikproduktion sind.
Jan St. Werner (electronics), Andi Toma (electronics), Dodo Nkishi (dr, voc).