Giocondo / Ramoser / Sberveglieri »Sugar«
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Unstillbare Energie und voller Körpereinsatz. Im Rahmen der Kooperation mit dem Südtirol Jazzfestival trifft eine Tänzerin auf zwei Kontrabassisten. Vorab: Naïma Mazic & Haggai Cohen-Milo »of(f) rhythm«
In Kooperation mit dem Südtirol Jazzfestival machen sich die zwei Kontrabassisten Mirko Giocondo und Luca Sbervegieri zusammen mit der Tänzerin Elisabeth Ramoser auf die Reise nach Leipzig zu »Body Time«. Ein Thema, das wie maßgeschneidert ist für diese Konstellation, die bereits als Straßen-Performance (in erweiterter Besetzung mit der Tänzerin Stefania Bertola) in Meran und Lana für tiefgehende Affektschleifen sorgte. Ein Foto in der Neuen Südtiroler Zeitung zeigt Körper nah am Boden, liegend, halbsitzend, angespannt auf dem Sprung: stillgestellt für einen kurzen Augenblick. Die Bewegungen der Arme, Beine, aber ebenso des Bogens sowie der Finger am Griffbrett, lassen sich jedoch nicht wirklich stillstellen – die Dynamik springt aus dem Bild. Auf dem Rücken liegend, der Kontrabass wie schwebend darüber: Die Szene zeugt von unstillbarer Energie und vollem Körpereinsatz. »Body Time« kann auch das bedeuten. Nicht nur Blasen an den Händen und Fingern oder Muskelkater im Arm, sondern völlig derangierte Anordnungen, liegendes Spiel, gestapelte Klangorgane oder ineinander geschmiegte (Instrumenten)Körper. Auf den Titel ihrer Leipziger Aufführungen angesprochen, schicken die drei Musiker*innen folgende Zeilen, die weit mehr zum Ausdruck bringen, als jede Beschreibung es je könnte. Zu »Sugar« heißt es hier:
“A breath | You enter | And something is entering in you | You are this open system | Now communicate. | Without trying. The more you feel the more you feel | Welcome in yourself | Breath | Freshness | Home | Happy birthday | Sugar”
Fünf Körper in einem sich nach und nach öffnenden System. Die Bühne der Untergrund, auf dem das System sich aufbaut: einatmend. Gleichzeitig, die Bühne der Untergrund, in den das System wächst: ausatmend. Es wächst nach oben und unten, bildet neue Zweige, die in Kontakt treten mit der Umgebung. Mal als Einladung, mal als Imperativ. Bis die gesamte Szenerie zusammengewachsen ist und alles Gefühl wird. Home. Das ist die Vorahnung, die dieser Konstellation vorausreist.